Bewegen, es bleibt meine Therapie Nr.1

23. November 2019
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3 Minuten Lesezeit

Bewegen - besonders wenn ich weniger dazu komme, fehlt es mir. Innerhalb kurzer Zeit werde ich träge und mein Körpersystem funktioniert nicht mehr so gut. Daher bleibt es meine Therapie Nr.1.

Das hat viel mit meiner Muskelschwäche zu tun, die längere Pausen nur schwer verzeiht. Daher ist bei allem was ich tue auch die Vorsicht dabei. Denn bei einer Verletzung falle ich gleich weit zurück. Der Muskelaufbau ist nur ganz langsam möglich, wenn überhaupt.

Niederschwelliges Gehen und Bewegen tut mir am besten.

Die Definition von Gesundheit der WHO:

"Zustand des vollständigen körperlichen, mentalen und sozialen Wohlergehens"

Definition der WHO für Gesundheit

Demnach bin ich offensichtlich nicht gesund, aber darunter fällt eigentlich ein Großteil der Bevölkerung. Außerdem rät die Gesundheitsweltorganisation dazu, täglich 10.000 Schritte zu machen. Das sind etwa 5 bis 7 Kilometer.

Unterwegs zur Ruine Gösting

Was heißt das für mich? 

Trotz aller Therapien die ich so mache, hat Gehen und Bewegung den größten Stellenwert. Bewege ich mich weniger, hat es direkte Auswirkungen auf meine Lebensqualität. Das gilt auch für das Denken.

Denken und Bewegen hängt unmittelbar zusammen. Das ist deswegen nicht so einfach, weil Denken den gleichen Energieaufwand erfordert, wie die Bewegung. Im normalen Leben merkt man das nicht, da die Energie auch ausreicht, um eine Nacht durchzumachen.

Aufgefallen ist es mir am Krankheitsbeginn im Krankenhaus. Es hatte Auswirkungen, ob die Logopädie vor oder nach der Physio- oder Ergotherapie kam. Anfangs waren nur wenige Schritte möglich, aber es war entscheidend was ich vorher tat. 15 Minuten Denktraining schränkte alles andere ein. Es kostete die gleiche Energie wie Gehen lernen.

Gedächtnis Training
Gedächtnis Training im Krankenhaus

Meine Energie reicht noch immer nicht für den ganzen Tag, ich muss mir auch heute noch genau einteilen, WAS und WIEVIEL ich wovon mache, um über den Tag zu kommen. Durch die Muskelschwäche ist es Pflicht geworden, ein besonderes Augenmerk auf die Kondition zu legen. Ein nicht verwendeter Muskel baut ab und lässt sich nur schwer wieder aufbauen. Dem möchte ich durch regelmäßige Bewegung entgegen steuern, auch wenn das heißt, die Denkarbeit einzuschränken.

Bewegen und Stress

So sehr ich am Denken auch arbeiten möchte, das wichtigste bleibt es, meinen Körper zu beruhigen. Mit dem Hirnabszess geriet mein Körper in einen Spannungszustand, der auf Dauer schädlich ist. Daher vermeide ich jegliche Stresssituation, wo möglich.

Die Nerven wurden durch den Hirnabszess angegriffen und deren Leitungsfähigkeit beschädigt oder zerstört. Ich befinde mich noch in einem Zustand der beinahe andauernden negativen Spannung. Der Körper ist ständig in Alarmbereitschaft.

Nur unter einem solchen Zustand können Krankheiten entstehen oder besser gesagt, Gesundheit ist nur in einem gesunden Ent- und Angespannten Zustand möglich. Wichtig ist es zu erkennen, dass es auch eine gesunde Anspannung, im Gegensatz zur ungesunden Anspannung, gibt.

Autogenes Training

Ich habe einen Basis Kurs in Autogenem Training besucht. Es tut mir gut, diese Basics wieder zu hören, zu üben und zu lernen. Als Sportler habe ich es schon praktiziert, heute muss ich wieder Synapsen verbinden, um ehemals gewusstes wieder zu lernen.

Noch merke ich mir nicht mehr als zwei Dinge gleichzeitig, daher mache ich nicht die gesamte Palette der Übung. Es lenkt mich ab und bringt mich aus der Konzentration. Dann mache ich eben die, die mir einfallen. "Der Arm ist warm" oder "Der Körper ist ruhig" sind meine häufigsten Sätze.

Außerdem habe ich bemerkt, dass ich in stressigen Momenten nur daran Denken brauche, um mich in einen enspannteren Zustand zu bringen.

Autogenes Training
Autogenes Training

Über die Ruine Gösting nach Graz

Bewegen in einem niederschwelligen Bereich, ist eine hervorragende Lösung, um eine gesunde Spannung in den Körper zu bekommen. Spazieren, Wandern und Pilgern ist dafür sehr gut geeignet. Auch wenn ich mein Denken verbessern möchte, dass Gehen darf ich nicht vernachlässigen.

Zur Ruine Gösting gibt es zahlreiche Wege von Judendorf und ich erlebte einen traumhaften Tag. Einen Teil davon ging ich mit Kopfhörern und spielte Musik. Meine Aufmerksamkeit wird damit abgelenkt und ich fördere das Automatische Gehen.

Der Versuch, dass Spazieren oder Wandern nicht als Therapie zu sehen, misslingt meistens. Es gibt kein gemütliches dahin Schlendern, noch bin ich zu steif und ungelenkig unterwegs. Besonders im Wald muss ich noch jeden Schritt beachten, da ich ansonsten sofort ins stolpern komme.

Bewegen im Wald

Durch das therapeutische Tanzen erhoffe ich mir, mehr Beweglichkeit in meinen Körper zu bringen. Das und das Automatische Gehen soll zu mehr Lockerheit verhelfen. Es sind nur kleinste Schritte möglich und wird seine Zeit brauchen. Dranbleiben ist wichtig.


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Ich bin Jörg, wohne in der Nähe von Graz und blogge hier über meinen Weg zurück ins Leben, das ein Hirnabszess 2016 völlig auf den Kopf gestellt hat.
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