Videoproduktion

Meine Leidenschaft für das Filmen begann 1996 – mit einer Dokumentation über die Besteigung des Denali. Schon damals packte mich die Faszination, Momente festzuhalten, die an Grenzen führen: Extremsport, Abenteuer, Augenblicke voller Intensität. Viele Jahre war das meine Welt, bis ich 2006 den Schritt in den Journalismus wagte. Acht Jahre lang prägte mich die Arbeit bei Pro7 Austria News und Puls4 – schnell, fordernd, spannend. Dann kam die Krankheit, und sie zwang mich, diesen Weg hinter mir zu lassen.

Heute weiß ich nicht, ob ich je wieder hinter einer Kamera stehen werde. Bald 10 Jahre lang habe ich mich mit meiner Gesundheit auseinandergesetzt, gehofft, gekämpft, gesucht. Doch die Rückkehr in meinen Beruf – sie scheint in weiter Ferne, vielleicht sogar unmöglich.

Videoproduktion für Puls4
Als Videojournalist beim Ski-WM Finale in
Kranjska Gora

Puls 4

Von 2006 bis 2014 war ich als Kameramann für Puls4, Pro7 Austria und Sat1 unterwegs. Mein Einsatzgebiet führte mich quer durch die Steiermark, in den Süden des Burgenlands und bis nach Kärnten. Ich stand mitten im politischen Geschehen, begleitete Großereignisse wie den Ski-Weltcup in Schladming oder Champions-League-Spiele. Diese Mischung aus Politik, Sport und Imagefilmen machte meinen Beruf abwechslungsreich – und erfüllte mich.

Eigene Videoproduktionen

Neben der journalistischen Arbeit schlug mein Herz immer für die eigenen Projekte. Imagefilme, Veranstaltungen, das Filmen von Extremsportlern – hier konnte ich frei gestalten. Filmen war meine Leidenschaft, und das Glück, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben, war für mich ein großes Geschenk.

Zwei Eigenproduktionen begleiteten mich besonders intensiv. Doch auch sie tragen die Spuren meiner Krankheit.

Mythos Vespa

„Mythos Vespa“ – ein Projekt, das mir am Herzen liegt und das ich bis heute nicht vollenden konnte. Mit der Erkrankung kam der Bruch. Was zuvor selbstverständlich war – planen, drehen, schneiden – wurde plötzlich unmöglich. So blieb das einzigartige Material liegen, wie eingefroren in der Zeit.

Und doch: Die Hoffnung gebe ich nicht auf. Vielleicht wird es keine große Produktion mehr, kein Film so, wie ich ihn einst im Kopf hatte. Aber eine kleinere Version, eine Essenz des Projekts – daran halte ich fest. Denn so wie das Gehen für mich zum Weg zurück ins Leben wurde, kann auch dieses Stück Film mir eine neue Richtung geben.

Mythos VESPA
Franz Maitz (RIP), beim Interview mit G.Sohor

Die Grundlage dieses Projekts ist ein Interview mit dem mittlerweile verstorbenen Franz Maitz. Es ist für mich ein wertvolles Stück Geschichte, das nun wie ein Schatz darauf wartet, gehoben zu werden. Dazu kommen Interviews und Aufnahmen aus Österreich, England und Italien – Bilder, die seit Jahren ruhen, unverarbeitet, und doch voller Leben.

Eiger Ultratrail 2013

Ein weiterer Meilenstein ist der Film über den erstmals 2013 ausgetragenen Eiger Ultratrail. Er erzählt von Matthias Ithaler, seiner Motivation und seiner Kraft, Kilometer um Kilometer in den Bergen zurückzulegen. In fünf Minuten verdichtet sich die Besonderheit dieses Rennens – die Landschaft, die Anstrengung, die Leidenschaft fürs Laufen.

Für mich selbst aber bedeutet dieser Film noch mehr. Nach meinem Hirnabszess wurde er zum Namensgeber meiner Website, zu einem Symbol meines „Weges zurück ins Leben“. Denn als ich in der Intensivstation lag, war mein erster Gedanke: Noch einmal möchte ich dort stehen, noch einmal beim Eiger Ultratrail laufen können.

Dieses Ziel begleitet mich bis heute. Und doch weiß ich nicht, ob es je Wirklichkeit werden kann. Laufen zu lernen, wieder Schritt für Schritt voranzukommen – das ist geblieben. Der Eiger Ultratrail ist mein Traum, aber vielleicht bleibt er ein Traum.

The Boomerangs-Videoproduktion

Mein erfolgreichster Film auf YouTube – über 2,6 Millionen Aufrufe. Im Zentrum steht Gerhard Walter aus Graz: Er baut die Bumerangs selbst, und er wirft sie mit einer Leichtigkeit, die fasziniert. Ich übernahm die Kamera, den Schnitt machte 2010 Astrid Rampula, die damals neu bei JOKRA-VISION begann. Es war ihr erstes Projekt – und wurde zu einem durchschlagenden Erfolg.

Niemand von uns hatte damit gerechnet. Doch dieser Film hat mich gelehrt, dass manches Unerwartete plötzlich eine große Wirkung entfaltet. Vielleicht ist es gerade das, was ihn so besonders macht: ein kleiner Anfang, der weit hinausgeht.

Und in gewisser Weise ist er für mich selbst ein Bild geworden. Denn wie der Bumerang kehrt auch vieles in meinem Leben zurück – manchmal in anderer Form, manchmal nach langem Warten. Der Erfolg dieses Films erinnert mich daran, dass auch Dinge, die scheinbar abgeschlossen sind, eine neue Richtung nehmen können. So wurde aus einem kurzen Projekt eine Geschichte, die bis heute lebendig bleibt.

The Boomerangs

Ich bin Jörg, wohne in der Nähe von Graz und blogge hier über meinen Weg zurück ins Leben, das ein Hirnabszess 2016 völlig auf den Kopf gestellt hat.
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