Mir ist es wieder ins Bewusstsein gekommen, als ich die Bilder vom letzten Blog-Beitrag herausgesucht habe. Es ging um den Urlaub in Kroatien von dem ich, damals mit den Auswirkungen des Hirnabszesses, nach Hause gekommen bin.
Was ich mich noch erinnern konnte, war, dass ich dort mehr fotografiert habe. Aber ich musste feststellen, dass nur einige Fotos übrig waren. Zwei waren mit meinen Kindern, eines mit mir und nur eines, wo wir alle vier gemeinsam drauf waren und ein weiteres. Mehr Fotos gab es nicht.
Auf diesem einen war das Bild einer Eidechse. Ich wusste nicht mehr, dass ich es fotografierte. Es fiel mir aber sofort auf, weil ich noch nie einer Eidechse so nahe kam, um ein Foto formatfüllend machen zu können. Das war auffällig. Ich musste sofort nachsehen, was mir die Eidechse als Krafttier damals sagen wollte und vielleicht heute noch gilt.
Ein Buch über Krafttiere habe ich zu Hause, aber man findet heutzutage auch alles im Internet. Es ist für mich sehr interessant, genau zwei Jahre später, zu erfahren was mir die Echse sagen wollte. Oder war es geplant, dass ich es erst jetzt erfahren sollte?
Aber nun dazu, was mir die Eidechse als Krafttier sagen möchte.
Dieser erste Satz fiel mir gleich auf. Denn eine Wiedergeburt erlebte ich auch in meinem neuen Leben nach dem Hirnabszess.
Es ist verblüffend, das im Zusammenhang mit dem Hirnabszess zu sehen. Denn meine Wünsche und Träume umzusetzen, war mir vor dem Hirnabszess nicht mehr möglich. Zu sehr war ich im Hamsterrad gefangen und hatte meine Träume und Visionen verloren. Mit dem Hirnabszess bin ich gezwungen, mich damit wieder auseinanderzusetzen. Allerdings erst langsam, wichtiger ist das HIER und JETZT.
Und in der Tat, seit dem Hirnabszess habe ich es gerne warm und bin gerne im Freien, um Licht und Wärme zu tanken. Ein heißer Sommer war früher die Hölle für mich. Nicht umsonst war mein Spezialrennen das Iditabike in Alaska.
Ich habe mich im wahrsten Sinne gehäutet und habe jetzt die Gelegenheit mich von Grund auf zu regenerieren. Mein Körper startet von 0 weg. Ich musste erst das alte Leben wie eine Haut abwerfen und beginne jetzt, mich zu regenerieren.
Das ist ein interessanter Aspekt. Die Schwerkraft ist derzeit mein Thema. Ich habe das Gefühl, dass mein Körper schwer ist, bzw. von der Schwerkraft in den Boden gezogen wird. Gehen ist schwerfällig und laufen überhaupt nicht möglich. Dieser Punkt ist ein besonderes Thema. Die Lösung wird mir zufallen, denn darüber nachdenken funktioniert noch nicht. Die Gedanken wollen noch nicht.
Vertrauen, dass alles richtig kommt, was es auch ist. Meine Umwandlung ist derzeit im Gange. Es wird nichts mehr sein wie zuvor und ist es auch nicht. Alles passiert in einem Tempo, dass ungewohnt ist.
Die Langsamkeit hat von mir Besitz ergriffen und das ist schön so, manchmal aber gewöhnungsbedürftig. Denn die Zeit um mich herum ist schnell und hektisch. Darum halte ich es auch nur sehr schwer unter vielen Menschen aus oder in der Stadt.
Das kann ich jetzt gut brauchen. Ich bin meistens gut drauf und vertraue darauf, dass ich bei meinem Bemühen die richtige Unterstützung erhalte. Egal ob bei Physiotherapie oder psychologische Hilfe.
Das kann nur passieren, wenn ich mich den dunklen Seiten meines Wesens stelle. Dadurch wird ein Transformationsprozess einsetzen, der mir neue Blickwinkel ermöglicht und einlädt voll und ganz zu meinem Sein und Wesen JA zu sagen.
Für mich sind sie so wichtig geworden, die Pausen. Das habe ich gelernt. Mit dem Hirnabszess ließe es sich ohne Pausen nicht überleben. Dadurch finde ich immer zur Ruhe und Gelassenheit. Egal wo ich mich befinde oder was ich mache. Mein Befinden hat Vorrang.
Ja, es ist eine große Veränderung geworden. Wie sagte schon die Moderatorin Monica Lierhaus nach ihrer Gehirnblutung:
"Ich bin kein anderer - nur veränderter!"
Auch ich bin kein anderer geworden. Allerdings hat mich die Krankheit und die damit verbundenen Erlebnisse schon verändert. Vieles wird mir Stück für Stück, Woche für Woche, jetzt erst klar. Es ist spannend was die Zukunft bringen wird.
Die Krafttiere werde ich wieder öfter beachten und versuchen die Botschaft dahinter zu verstehen.
Wie ist es mit Euch? Hattet ihr auch Erlebnisse mit Krafttieren?
Danke für den Artikel, gerade eben ist mir auf meiner Wiese eine Eidechse auf die Hand gekrabbelt, hat lange da verweilt. Ich bin sehr glücklich, denn schon ewig habe ich mir das gewünscht. Sie sind meine kleinen Freunde. Dann ist sie zum Baum und dort habe ich nochmals die Hand hingehalten. Da hat die geschmust mit mir. Was für ein wundervolles Erlebnis. Ich wünsche dir alles Gute!
Toll, auf die Hand ist mir noch nie eine gekrappelt. Ein besonderes schönes Erlebnis!
Danke und liebe Grüße
Jörg