Mit Handicap am Camino del Norte

14. Juni 2019
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2 Minuten Lesezeit

Ist der Camino del Norte mehr Therapie oder doch das "Leben lernen" für mich? Ich kann gleich sagen, es ist beides. Das Pilgern stellt die beste Therapie dar und ist auch gleichzeitig wieder Leben leben.

Das Pilgern gibt mir die Möglichkeit, dem Leben nach dem Hirnabszess wieder näherzukommen, es ist aber auch Therapie. Deswegen beides, weil ich sowieso noch alles unter dem Gesichtspunkt des besser Werdens machen muss.

Am Camino del Norte

Die erste Woche am Camino del Norte

Eine Woche ist jetzt um. Der Camino del Norte ist anspruchsvoller, als der Camino Frances, durch das ewige Auf und Ab an der Küste. Dazu ist ein anderer Tagesrhythmus nötig, den ich mir erst aneignen musste.

Er ist auch weniger spirituell, als der am Camino France. Hier ist es mehr Wandern, als Pilgern, zumindest kommt es mir so vor. Allerdings bieten die alten Pilgerpfade ein Gehen lernen, wie ich es brauche.

Denn eines hat mir die bisherige Rehabilitation gezeigt, unzählige Wiederholungen bringen Ergebnisse. Nur durch beständiges Tun komme ich weiter. So wie in einer Reha-Anstalt, habe ich auch hier einen wechselnden Tagesplan.

Ich

Jeder Tag hat seine Eigenarten

Es ging gleich los mit schmalen Pfaden entlang des Küstenwegs. Steil hinauf und hinunter, immer nahe dem Meer.

Krafttraining pur, bergauf, wie auch bergab. Hinunter jedoch auch verbunden mit einem sicheren Gang, da hat sich in den zweieinhalb Monaten Physiotraining Zuhause viel getan. Ich trete jetzt einfach viel sicherer auf. Ein Umkippen passiert mir fast nicht mehr.

Genaues Schauen ist aber noch vonnöten. Ich muss immer noch sehen, wohin ich steige. Im flachen, wie im Bergigen. Daher habe ich einen Regenschirm dem Poncho vorgezogen, er ermöglicht mir den Blick auf die Füße.

Mit Regenschirm

Automatisches Gehen...

...ist noch immer nicht möglich, aber es ist besser geworden. Zumindest muss ich nicht mehr jeden einzelnen Muskel andenken. Aber das Gehirn arbeitet auf Hochtouren, wenn es die schmalen Pfade entlang geht und ermüdet mich.

Mehr zu allem, wenn ich mehr Zeit übrig habe. Die Tage sind ausgefüllt mit Gehen.


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Ich bin Jörg, wohne in der Nähe von Graz und blogge hier über meinen Weg zurück ins Leben, das ein Hirnabszess 2016 völlig auf den Kopf gestellt hat.
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