Die Meseta beginnt in Burgos und reicht bis nach Astorga, 226 km weit. Die endlosen Geraden bieten sich zum Gehen an.
Die Meseta beginnt in Burgos und reicht bis nach Astorga, 226 km weit. Die endlosen Geraden bieten sich zum Gehen an.
Nach meinem Ruhetag in Pamplona geht es früh morgens los, in Richtung Burgos. Ich habe keine Eile, denn die erste Etappe sind nur 25 Kilometer, bis nach Puenta de la Reina.
Der Camino Baztan wurde mein alternativer Zubringerweg, zum Camino France. Direkt vom Meer weg, ging es über die Pyrenäen nach Pamplona, wo ich auf den Camino Frances treffe. Der Weg ist für bis zu 6 Etappen ausgelegt, für mich im Winter rechne ich mit 4 Tagen, aber dazu noch mehr.
Draußen zu sein, ist mir seit dem Hirnabszess ein großes Bedürfnis geworden. Gehe ich nicht in die Natur, funktioniere ich nicht. Es macht allerdings einen großen Unterschied, wohin ich gehe?
Am Camino Frances spüre ich immer wieder ein besonderes Lebensgefühl, immerhin hilft er mir seit Jahren, wieder mehr ins Leben zu kommen. Er wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Seit dem Hirnabszess bin ich mit diesem Camino einmal rund um die Welt gegangen, also rund 40.000 km. Die Aussage eines Arztes vor sechs Jahren blieb mir bis heute im Gedächtnis: "Neurologisch kann man gar nicht zu viel machen, es gibt kein zu viel!"
Ein Traum wurde wahr, eine Nachtwanderung am Camino Frances. Seit meinem ersten Weg 2018 spuckte es mir im Kopf herum, den Camino auch einmal bei Nacht zu erleben. Früher aufstehen und etwa eineinhalb, zwei Stunden im Dunkeln zu gehen, daß war mir schon vergönnt.
Ende September geht es zum Camino Frances. Einen wesentlichen Anteil daran hat das therapeutische Tanzen. Seit der Pandemie hatte ich besonders viel aufzuholen.
Der Camino in Spanien ist gesäumt von aufmunternden Sprüchen, Weisheiten und Bilder.Sprüche sind auf Steinen, Tafeln und den Kilometer-Wegsteinen zu finden.
Nach dem Hirnabszess 2016 war nur eines in meinem Kopf, ich wollte wieder gehen lernen. Zunächst wollte ich nur eigenständig wieder aufs WC im Krankenhaus kommen und so fing ich Schritt für Schritt an. Der erste Schritt war, mich wieder aufsetzen zu können, das Gehen kam erst viel später.